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Für die Erstellung der Liquiditätsplanung ist eine eingehende Berechnung der erforderlichen Liquidität notwendig. Am besten wird dies in einem Excel-Programm oder einem ähnlichen Programm durchgeführt. In vertikaler Richtung werden die einzelnen Kostenträger aufgeführt und in den jeweiligen Spalten die kurz-, mittel- und langfristig erwarteten Ausgaben und Einnahmen eingesetzt. Der Maßstab für die zeitliche Betrachtung sollte am Anfang enger sein. Für die ersten 12 Monate bietet sich eine monatliche Betrachtungsweise an. Für das zweite Jahr lässt sich die Liquiditätsplanung auch 1/4 jährlich aufstellen, weil hier bereits viele Unsicherheiten enthalten sind, so dass eine punktgenaue Planung ohnehin nicht mehr möglich ist. Und für das dritte Jahr kann auch eine einheitliche Betrachtung für die Gesamtkosten und Gesamteinnahmen erfolgen.
Die Liquiditätsplanung muss sich auch auf die privaten Ausgaben beziehen. Denn wenn die Einnahmen für den Lebensunterhalt nicht ausreichend sind, dann müssen diese Einnahmen durch das junge Unternehmen erzielt werden.
Zu berücksichtigen sind insbesondere auch steuerliche Belange. Einnahmen und Ausgaben sollten um die Umsatzsteuer bereinigt sein, das heißt, dass die Ansätze der Kosten und Erlöse in Nettobeträgen zu erfolgen hat.
Ferner sollte die Planung nach konservativen Maßstäben durchgeführt werden. Vor allem in den Phasen der Unternehmensgründung sind die Erwartungen oftmals verzerrt und in der Realität nicht erzielbar. Die Ausgaben sind meist höher und die Einnahmen meist niedriger oder kommen später als erwartet. Deshalb sollte in der Liquiditätsplanung stets ein nicht näher definierter Puffer für Kosten in Ansatz gebracht werden.
Und schließlich sollte zu dieser Liquiditätsplanung eine Alternative erstellt werden, in der höhere Kosten und niedrigere Einnahmen in Ansatz gebracht werden, um für den Fall des ungünstigen Verlaufs der Unternehmensgründung ermitteln zu können, welcher zusätzlicher Finanzbedarf sich ergibt und wie dieser gedeckt werden kann.
Diese Liquiditätsplanung ist ständig fortzuführen, insbesondere in monatlichen Abständen aufgrund der gemachten Erfahrungen zu korrigieren. Stets ist darauf zu achten - und dies ist der Kern der Liquiditätsplanung -, dass die Liquidität auch dann ausreichend ist, wenn die in Ansatz gebrachten Zahlen ungünstiger verlaufen, als erwartet wurde. Viele junge und chancenreiche Unternehmen brechen oft deshalb zusammen, weil der betriebsnotwendige Liquiditätsbedarf nicht gedeckt werden kann. Können z.B. Lieferanten nicht bezahlt werden oder wird das Telefon gesperrt, dann steigern sich die Probleme exponentiell und so schnell, dass das junge Unternehmen ohne Zukunft ist.