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Der Unternehmensgründer muss eine Marschroute für den Aufbau und die Entwicklung des Unternehmens festlegen. Diese Planung beginnt mit der Zieldefinition, was man in einem bestimmten Zeitraum erreichen möchte. Die zu erreichenden Ziele sollen in einem Zeitraum von etwa 3 - 5 Jahren liegen. Bei der Unternehmensgründung ist dies bereits der Teil der langfristigen Unternehmensplanung. Alles was über diesem Zeitraum hinausgeht sind visionäre Ziele, die zu erreichen gewünscht werden, deren Erreichbarkeit aber von so vielen Unsicherheiten abhängt, dass eine Planung im Sinne der Planung eines wahrscheinlichen Eintritts nicht möglich ist.
Ausgehend von dieser langfristigen Unternehmensplanung sind Zwischenziele festzulegen, die in der mittel- und kurzfristigen Planung dokumentiert werden. Die kurzfristige Planung umfasst den Zeitraum des Starts der Gründung des Unternehmens bis zu etwa 6 - 12 Monaten.
Die Planung hat schriftlich zu erfolgen, denn aus der schriftlichen Abfassung erkennt man, ob sich die Planung und deren Einzelheiten überhaupt logisch verknüpfen lassen. Außerdem kann diese Planung mit Gesellschaftern, Geschäftspartnern, Freunden und Unternehmen, die mit der Unternehmensgründung im Zusammenhang stehen (z.B. finanzierende Banken) vorgelegt werden, damit sie die Planung auf Plausibilität und einer kritischen Würdigung unterziehen können. Die Einholung einer solchen Plausibilitätswürdigung durch Dritte ist in der Startphase ganz besonders wichtig und man sollte sich einer konstruktiven Kritik öffnen und die Gegenargumente ernsthaft würdigen. Viele Unternehmensgründungen, die sehr häufig bereits nach wenigen Jahren zur Insolvenz führen, tragen nämlich ihre Schwachpunkte von Anfang an in sich.
Die Planung hat die Grundlagen des Vorhabens, die Produkt- und Dienstleistungsidee und die relevanten Märkte in knappen Sätzen darzustellen.
Sodann sind die Ziele aufzuzeigen, die man in einem Zeitraum von etwa 3 - 5 Jahren erreichen möchte. Ferner sollten durchaus schon in dieser Phase der Planung die visionären Ziele aufgezeigt werden, nämlich die Ziele, die man weit über einen Zeitraum von 3 - 5 Jahren hinausgehend erreichen möchte.
Ferner ist darzustellen, wie das Unternehmen geführt werden soll, insbesondere über welche Kompetenz das Management verfügt. Heute ist ein Unternehmenserfolg in erster Linie von dem Geschick der Unternehmensführung geprägt. Sachleistungen, Kapital oder andere sachliche Ressourcen treten meist in den Hintergrund. Und ein geschicktes Management kann die für die erfolgreiche Unternehmensführung erforderlichen Ressourcen auch beschaffen. Die Unternehmensführung muss sich bewusst sein, dass das Kapital des Unternehmens im Know How des Managements und ihrer Mitarbeiter liegt. Dabei geht es nicht allein um das Know How in bezug auf das Produkt und die Dienstleistungsidee. Dieses Know How macht - je nach Branche - nur einen kleinen Anteil an dem erforderlichen Gesamt-Know-How aus, meist etwa nur 20 - 40 %. Erforderlich sind insbesondere Kenntnisse der Organisation von Unternehmen, der Führung von Mitarbeitern, des Marketings, der Unternehmensplanung, der Finanzierungsmöglichkeiten und vieles mehr.
Sodann ist das Produkt und die Dienstleistung detailliert darzustellen, die Wettbewerbsvorteile und insbesondere die Merkmale und die Bedeutung für die potenziellen Kunden herauszustellen, und die Absichten für die geplante Weiterentwicklung zu dokumentieren.
Des weiteren ist eine detaillierte Analyse der Branche und des Gesamtmarktes sowie der Mitbewerber aufzustellen. Man ist in keinem Bereich als Unternehmer allein. Aber nur dann, wenn man weiß, wo man selbst steht, kann man sich und das Produkt positionieren. Eine solche Positionierung ist insbesondere auch deshalb bedeutungsvoll, weil diese Positionierung gegenüber Kunden, Mitarbeitern und Geschäftsfreunden widerspruchsfrei dargelegt werden sollte. Und eine gute und plausible Positionierung schafft Motivation auf allen Fronten.
Aus dieser Analyse der Positionierung ergeben sich die Aussagen, nach welchem Marketing- und Vertriebskonzept die Geschäftsidee bekannt gemacht und die Kunden geworben werden.
Ferner sind die erwarteten Zahlen, insbesondere für die Phase der kommenden 3 - 5 Jahre darzustellen, vor allem die Darstellung des Personal-, Investitions- und Liquiditätsbedarfs einschließlich von Planbilanzen für Umsatz und Ergebnis.
Hieraus ergeben sich die Aussagen für die Höhe des Finanzierungsbedarfs. Aus den verschiedenen Konzepten der Finanzierung ist auszuwählen, wobei von Anfang an auf eine Eigenkapitalfinanzierung, zumindest auf eine hohe Eigenkapitalquote Wert gelegt werden sollte. Denn die meisten jungen Unternehmen scheitern an einer zu hohen Fremdfinanzierung. Die finanzierenden Banken werden, wenn sich die Unternehmensentwicklung nicht wie erwartet einstellt, zunächst unruhig, alsbald noch etwas unruhiger, dann unangenehm und relativ bald gefährlich, indem sie die Kredite kündigen, Sicherheiten verwerten und das Unternehmen in den Konkurs treiben.
Und schließlich sind die Angaben über die erwarteten Entwicklungen für den Zeitraum bis zu 3 - 5 Jahren in einem best-case- und einem worst-case-Szenario darzustellen, um die vorhandenen und prognostizierten Chancen und möglichen Risiken zu analysieren. Hieran anknüpfend sind die Reaktionen bei Eintritt eines worst-case-Szenarios darzustellen.
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