Wer ein Unternehmen gründet muss zunächst entscheiden, in welcher Rechtsform das Unternehmen geführt werden soll. Auch für denjenigen, der sein Unternehmen alleine besitzen und führen will, stellen sich diese Fragen. Er stellt Fragen, etwa nach den Vorteilen einer UG, einer Ein-Personen-GmbH oder gar einer Ein-Personen-GmbH & Co. KG.
Wer das Unternehmen zusammen mit Anderen führen will kommt in der Liste der möglichen Gesellschaftsformen für Unternehmen insbesondere auf die klassischen Rechtsformen wie die BGB-Gesellschaft, die OHG, die KG oder die GmbH, die UG und die AG. Sodann gibt es Kombinationsformen wie die GmbH & Co. KG, die GmbH & Still oder die GmbH & Co. KGaA.
Jede Rechtsform für Gesellschaften verfolgt andere Ziele. So lässt das Aktienrecht der Geschäftsführung weitgehend freie Hand und bezweckt besonders den Schutz der Kapitalgeber. Die meist starren Regularien schränken die Gestaltungsfreiheiten zum Gesellschaftsvertrag weit ein. Besonders eng und partnerschaftlich sollen die Gesellschafter bei der BGB-Gesellschaft nach den gesetzlichen Bestimmungen zusammenarbeiten und sie sollen größtmögliche Flexibilität bei der Gestaltung des Gesellschaftsvertrags haben. Die Überwachung der Geschäftsführung erfolgt bei der AG durch einen Aufsichtsrat und bei der GmbH sollen dem Geschäftsführer von den Gesellschaftern Weisungen erteilt werden können. Bei der OHG soll der Schutz der Gläubiger auf die volle persönliche Haftung der Gesellschafter und bei der GmbH und AG auf das Gesellschaftskapital abgestellt werden. Bei der KG werden beide Systeme kombiniert. So ist mindestens ein Gesellschafter vollhaftend und mindestens ein Gesellschafter haftet nur mit seiner Einlage. Der Schutz des Gesellschaftskapitals ist bei der AG als börsenfähige Rechtsform stark und bei der GmbH schwach ausgeprägt.
Wer eine Firmengruppe gestaltet, kann die unterschiedlichen Rechtsformen der verbundenen Unternehmen kombinieren. So ist etwa die Holding eine AG, Stabsgesellschaften, die für alle verbundenen Unternehmen Leistungen erbringen, sind eine GmbH und die einzelnen Geschäftsbereiche sind in unterschiedlichen GmbH & Co. KGs mit einheitlicher GmbH als persönlich haftender Gesellschafterin organisiert.
Und schließlich spielt auch noch das Steuerrecht eine große Rolle mit sehr unterschiedlichen Modellen je nach Rechtsform.
Wer die falsche Rechtsform wählt kann das zwar später noch korrigieren. Aber in der Regel entstehen dadurch teils erhebliche Kosten und häufig auch steuerliche Probleme.
Die in dem Buch behandelten Rechtsformen sind nicht abschließend. So könnte das Unternehmen auch als Zweigniederlassung einer englischen Limited oder einer italienischen Srl (Società a responsabilità limitata) geführt werden, es könnte als Europäische Aktiengesellschaft organisiert oder es könnte die Genossenschaft verwendet werden. Behandelt werden in dem Buch die in Deutschland verwendeten herkömmlichen Rechtsformen.
Das Buch richtet sich insbesondere an Unternehmer, Unternehmensgründer, Geschäftsführer, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte und Unternehmensberater.