Persönliche Voraussetzungen für eine erfolgreiche Unternehmensführung
Die Anforderungen an eine erfolgreiche Unternehmensführung sind in den letzten Jahren und Jahrzehnten erheblich gewachsen. Informationsgesellschaft, Globalisierung, neue Techniken, Netzwerk-Organisationen, neues Verständnis der Mitarbeiter zu Freiheit und Entfaltung, interkulturelle Zusammenarbeit, usw. sind für die Unternehmensführung Herausforderungen, denen sie optimal begegnen müssen. Nur wenige Unternehmensführer sind diesen Anforderungen und Herausforderungen gewachsen. Die bislang geltenden Managementtheorien können keine befriedigende Antwort mehr darauf geben, welche Methodik in der Unternehmensführung notwendig ist, um den heutigen komplexen Herausforderungen gewachsen zu sein. Die Betriebswirtschaftslehre ist noch zu sehr auf das hierarchische Denken fixiert, wie es seit Jahrhunderten gegolten hat und unter diesem System die Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre entwickelt und verfeinert wurden.
Die heutigen Herausforderungen an eine erfolgreiche Unternehmensführung sind insbesondere:
- Die Komplexität aller bei der Unternehmensführung zu beachtender Faktoren hat erheblich zugenommen.
- Damit hat auch die Übersichtlichkeit aller zu beachtender Faktoren abgenommen.
- Die Turbulenzen an allen Fronten haben sich gesteigert. Damit hat sich die Anzahl der Überraschungen ebenso gesteigert.
- Und schließlich hat sich der Grad der Paradoxa, also der Widersprüchlichkeiten erheblich gesteigert. Die selbe Entscheidung wird mal angenommen und mal abgelehnt, je nach dem in welchem Kontext sich das Szenario befindet, in dem die Entscheidung getroffen wird.
Entscheidend für eine erfolgreiche Unternehmensführung ist immer mehr, welche persönliche Führungskompetenz der Unternehmensführer aufweist. Nur ein Unternehmensführer mit innerer Reife, mit Charisma, mit einer inneren Zufriedenheit, wird jeweils das Richtige tun und von den Betroffenen als Unternehmensführer mit Führungskompetenz angenommen werden. Erlernen des Werkzeugs für eine erfolgreiche Unternehmensführung bedeutet also, sein eigenes Ich zu stärken, einen inneren Frieden, einen inneren Reichtum, einen inneren Wohlstand zu erlangen.
Innerer Wohlstand wird erreicht durch
- Besinnung auf die positiven menschlichen Eigenschaften und Verhaltensweisen,
- Einfühlungsvermögen in die Situation anderer,
- Demut,
- Selbstbeschränkung,
- Sinn für die eigene Person,
- Sinn für die Gemeinschaft,
- Sinn für das Leben insgesamt,
- ethisches Verhalten sich selbst und anderen gegenüber,
- Aufrichtigkeit und
- Souveränität.
Leadership versus Management
In der Musikbranche ist der Sprachgebrauch nicht zweifelhaft. Der Leiter einer Gruppe, einer Band, ist der Bandleader und nicht der Bandmanager. Manager ist derjenige, der für die Musikgruppe die Aufträge beschafft, die Logistik der Auftritte organisiert und die Abrechnungen durchführt. Damit sind die Unterschiede bereits beschrieben, wie sie auf jedes Unternehmen übertragen werden können. Manager eines Unternehmens ist derjenige, der die vorhandenen Aufgaben managt, der also die Produktions- und Verwaltungsabläufe organisiert und das Controlling übernimmt. Das bedeutet, dass der Manager den vorgefundenen Status so gut als möglich im Ablauf organisiert.
Jedes erfolgreiche Unternehmen benötigt nicht nur einen Manager, sondern auch einen Leader. Der Leader eines Unternehmens inspiriert das Unternehmen, ist Entdecker, zeigt die Visionen auf und sagt, welche neuen Marktchancen erschlossen werden können. Er regt alle Mitarbeiter und Geschäftspartner an, ihn auf diesem Weg zu begleiten und ihn zu unterstützen. Er begeistert, ist innovativ und kreativ. Er gibt all denjenigen, die ihn auf seinem Weg begleiten die Möglichkeit, sich selbst zu entwickeln, neue Erfahrungen zu machen und persönliche Grenzen zu verschieben. Er freut sich über Kritik und Anregungen und motiviert, eigene Erfahrungen und Ideen einzubringen.
So wie es in der Musikbranche für einen guten Erfolg einer Musikgruppe notwendig ist, sowohl einen starken Leader als auch einen starken Manager zu haben, ist dies auch bei jedem Unternehmen der Fall. Leadership und Management müssen sich ergänzen. Unternehmen, die keine Leaderships haben, werden früher oder später von der Konkurrenz überholt werden. Unternehmen, die keinen Manager haben, werden ihre Ideen nicht wirtschaftlich umsetzen können und vielfach scheitern.
Die Schwerpunkte, wann mehr der Leader und wann mehr der Manager zum Einsatz kommen, sind unterschiedlich verteilt. In Zeiten starker Marktveränderungen ist ein starker und charismatischer Leader von größter Bedeutung. Unternehmen, die in solch turbulenten Phasen nicht über einen geeigneten Leader verfügen, haben erhebliche Wettbewerbsnachteile. War die turbulente Phase dann erfolgreich und konnte sich das Unternehmen bei den Marktveränderungen behaupten, dann ist es wichtig, dass die Ergebnisse und Wettbewerbsvorteile auch effektiv geschöpft werden. Dies wiederum ist dann mehr die Aufgabe der Manager, die die Früchte der Saat sichern und ernten.
Nach einer Phase der Stabilität und Ruhe werden Zeiten kommen, in denen wieder mehr der Leader gefragt ist. Vielfach sehen die Manager aber die Zeichen der Zeit nicht und lassen die Leader nicht heran. Oftmals wird die Veränderung bei der Besetzung der Management-Ebene dann über die Zahlen eingeleitet, wenn nämlich die Manager ob der schlecnten Zahlen abgesetzt werden.