Was ist die Aussage des folgenden Zitats?


Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.

Philip Rosenthal

Dieser Spruch gilt sowohl für den Menschen selbst als auch für ihn in seiner Eigenschaft als Unternehmensführer. Das ganze Leben ist ein Prozess der Entwicklung. Je älter der Mensch wird, desto reifer wird er. Er hat ein Mehr an Lebenserfahrung, ein Mehr an Wissen und ein Mehr an Weisheit. In vielen Kulturen waren und sind es gerade die Alten, die in heiklen Situationen ob ihrer Erfahrung von den Jüngeren um Rat gefragt werden. Aber besser zu werden ist nicht vorrangig ein Produkt des Alters. So werden die Alten auch besser, wenn sie die Jungen ernst nehmen und ihre Betrachtung der Dinge erfahren und ernst nehmen. Besser werden geht also auf einen Dialog der einzelnen Meinungen hinaus – sich gegenseitig zuhören, sich gegenseitig verstehen und sich gegenseitig ernst nehmen. Jeder gewinnt und wird besser.

Besser zu werden ist also mehr ein Produkt der inneren Einstellung, nämlich des persönlichen Ziels, besser zu werden und hierzu das gesamte vorhandene Wissen zu schöpfen.

Für den Unternehmensführer gilt das gleiche. Je länger er ein Unternehmen führt, desto besser wird sein Geschick bei der Wahl der Entscheidungen infolge einer verbesserten Weitsicht und erworbener Erfahrungen an negativem Wissen, also an Wissen, wie es nicht geht. Besser zu werden ist aber auch bei der Unternehmensführung ein Produkte der inneren Einstellung. Besser zu werden heißt nicht nur, die Sache besser zu verstehen, also das Produkt, die Dienstleistung oder die Strategie des Unternehmens. Besser werden bedeutet vor allem, eine bessere innere Einstellung zu sich selbst, zum Leben, zu seiner Umwelt und zu seinem Unternehmen zu erhalten. Besser werden bedeutet also in erster Linie, in den Soft Skills besser zu werden. Wer innerlich besser, also reifer wird, wer also mit sich selbst im Reinen ist kann all die Dinge, die die Mitarbeiter, die die Kolleginnen und Kollegen wissen, aktivieren, wie etwa dieses Beispiel zeigt.

Neben der Betrachtung des Menschen selbst und in seiner Eigenschaft als Unternehmensführer gibt es noch eine dritte Betrachtung, nämlich die Betrachtung des Unternehmens selbst als eigenständiger Organisation, als eigener Organismus, letztlich als eigene Person. Besser wird ein Unternehmen erst, wenn im Unternehmen das kollektive Bewusstsein vorhanden ist, dass die Organisation, das Miteinander im Unternehmen und die angebotenen Produkte und Dienstleistungen verbessert werden können. Stehen zu bleiben bei der Organisationsentwicklung, im Umgang untereinander, bei der Produktentwicklung und bei der Entwicklung von Dienstleistungen bedeutet einen Rückschritt und ein solches Unternehmen wird zunehmend vom Wettbewerb verdrängt, der diese Gesinnung des Besserwerdens in seine Unternehmensphilosophie eingebaut hat.

Die Gesinnung, dass das Unternehmen ständig besser werden soll führt vor allem zu der Frage, wie die Struktur eines lernenden Unternehmens aufgebaut sein muss (siehe hierzu näher zum Changemanagement). Denn ein Unternehmen lernt besser, je mehr es das Wissen seiner Mitarbeiter, insbesondere das stille Wissen seiner Mitarbeiter zu aktivieren in der Lage ist.

Es läuft also alles auf das Wissen der Mitarbeiter hinaus, also auf das stille Wissen. Nicht nur der Unternehmensführer, sondern auch das Unternehmen selbst muss fähig sein, dieses Wissen zu schöpfen.