Dieser Spruch betrifft den Irrtum über das Ziel. Es bringt zum Ausdruck, dass die eigentlichen Ziele oftmals zu eng gesetzt werden und das wirkliche Ziel viel weiter weg liegt. Bei der Unternehmensplanung ist daher besonders zu definieren, was das eigentliche, also das oberste Ziel ist. Ausgehend von dieser Zieldefinition ist dann der Weg zu bestimmen, das ist die Unternehmensstrategie. Dieser Weg verläuft über viele Stufen zum Ziel. Jede dieser Stufen stellt ein Zwischenziel dar. Eine fehlerhafte Unternehmensplanung liegt vor, wenn man ein solches Zwischenziel zum eigentlichen Ziel des Unternehmens erklärt. Denn dann liegt zwangsläufig eine fehlerhafte Unternehmensplanung vor, weil der Weg nur zu einem Zwischenziel und nicht zum obersten Ziel des Unternehmens geplant wird. Umwege, Zeitverlust und Verlust an Ressourcen sind dann die Folge einer solchen fehlerhaften Unternehmensplanung.

Der Spruch beinhaltet aber noch eine weitere Aussage, die mit der Willensbildung der Unternehmensziele zusammenhängt. Man plant ein unternehmerisches Ziel und denkt, dorthin soll das Unternehmen gehen. Aber man kommt nicht auf die Idee, dass der Weg über dieses Ziel hinausläuft und weiterführt. Ein solcher Weg ist dann in der Planung nicht enthalten.

Fatal wird diese Fehleinschätzung des tatsächlichen Ziels, wenn man unterwegs keine neue Energie besorgen kann, d.h., dass das, was man mitnimmt, bis zum Ziel reichen muss und plant, dass man am Ziel neue Energie tanken kann. Als Beispiel kann genannt werden, dass die Durchquerung einer Wüste zu Fuß und mit Rucksack geplant wird und man als Ziel einen bestimmten Ort auf der anderen Seite der Wüste bestimmt. Der Vorrat von Wasser wird entsprechend bemessen. Wenn man dann am vermeintlichen Ziel angelangt ist, dort sich aber der Ort, den man erreichen will, nicht befindet, entsteht schnell eine lebensbedrohliche Situation, wenn das Wasser bis dorthin nicht mehr reicht. Der Irrtum über das Ziel kann den Tod bedeuten.

So ist es auch bei einer Unternehmensgründung, wenn man als Ziel das Erreichen eines bestimmten Break-even-Points plant, von dem an, das Unternehmen sich selbst tragen kann. Das Startkapital wird entsprechend geplant, damit es bis zum Erreichen dieses Ziels reicht. Wenn man dann aber an dem vermeintlichen Ziel angelangt ist und feststellt, dass dies nur ein Zwischenziel ist und das tatsächliche Ziel, nämlich der Break-even-Point noch eine gewisse Wegstrecke weiter entfernt liegt, kann es eng werden, wenn das Startkapital ausgeht und neues nicht besorgt werden kann. Dann endet die Erreichung des Zieles vorzeitig durch den Zusammenbruch des jungen Unternehmens. Das Erreichen des geplanten Zwischenziels war nicht ausreichend für den Erfolg der Geschäftsidee.