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In Deutschland stehen in den nächsten Jahren bei tausenden von Unternehmen eine Nachfolge an. Nur selten soll die Unternehmensnachfolge in der Weise erfolgen, dass das Unternehmen insgesamt verkauft wird. Meist will der Unternehmer noch weiterhin im Unternehmen mitarbeiten, bis er sich aus Altersgründen sukzessive aus der Unternehmensführung zurückzieht und dann noch als Berater für die neue Geschäftsführung im Amt bleibt.
Auch auf der Ebene der Gesellschaftsbeteiligung soll bei der Unternehmensnachfolge nur ein allmählicher Rückschritt angetreten werden. Insbesondere sollen meist die Abkömmlinge der ersten und zweiten Generation an dem vom Unternehmensführer Geschaffenen beteiligt bleiben und aus erbschafts- und schenkungssteuerrechtlichen Gründen ist eine solche Beteiligung oftmals schon lange vorher erfolgt.
Eine Beteiligung der Abkömmlinge an der Unternehmensführung soll zwar erfolgen, um die Familientradition zu wahren. Meist erkennt aber der Unternehmensführer selbst, dass die Nachkömmlinge noch viele Jahre Übung und Erfahrung auf diesem Gebiet benötigen. Das Einsetzen einer professionellen Geschäftsführung von außen ist damit meistens nötig.
Die Rechtsform der AG ermöglicht es, all diese Ziele zu verwirklichen. Der Unternehmer scheidet aus der Geschäftsführung aus und kontrolliert und berät als Vorsitzender des Aufsichtsrats die von außen akquirierte Geschäftsführung. Seine Abkömmlinge werden dieser Geschäftsführung zunächst unterstellt. Die neue Geschäftsführung kann mit Aktien am Unternehmen beteiligt werden. Die Erweiterung des Gesellschafterkreises durch Aktionäre als reine Kapitalgeber ohne Mitarbeit im Unternehmen schafft die nötige weitere Stabilität des Unternehmens im Finanzierungsbereich und der bisherige Unternehmensführer kann damit seine oftmals an die Banken gegebenen Bürgschaften freikaufen und damit seinen Lebensabend finanziell sichern.
Durch die restliche Beteiligung an der AG kann der Einfluss seiner Familie auf das Unternehmen dauerhaft abgesichert werden. Zur Sicherung eines wesentlichen Einflusses auf das Unternehmen genügt meist eine Beteiligung von 25 % der Stammaktien plus einer Aktie, insbesondere dann, wenn das Aktienkapital teilweise aus stimmrechtslosen Vorzugsaktien besteht und die Kontrolle und Beratung der Unternehmensführung über den Aufsichtsrat besteht.
Ist der Aktionärskreis breit gestreut, dann genügt in der Regel eine geringere Kapitalbeteiligung als 25% plus eine Aktie, um den Einfluss auf die Gesellschaft zu erhalten. Denn die Mehrheitsverhältnisse bei der Stimmabgabe bemessen sich nach den erschienenen und nicht nach den vorhandenen Stimmen. Meist ist nur ein geringerer Anteil der breit gestreuten Aktien auf der Hauptversammlung vertreten.
Beispiel:
Wie sichert man ein Unternehmen in der vierten Generation für die fünfte und sechste?
Moritz Anton führt die Anton-AG in vierter Generation. 1865 wurde das Unternehmen von Otto Anton als örtlicher Handwerksbetrieb für Sanitär und Heizung gegründet. Moritz Anton ist mit 75%, seine Ehefrau Antonia Anton, 60 Jahre alt, und der gemeinsame 36 Jahre alte Sohn Siegfried Anton sind mit je 10%, und seine beiden Enkelkinder Andreas Anton, 9 Jahre alt, und Annette Anton, 7 Jahre alt, sind mit je 2,5% an der Gesellschaft beteiligt. Alleiniger Vorstand ist Moritz Anton. Sein Sohn Siegfried hat Betriebswirtschaft studiert und leitet als Prokurist den Bereich Controlling.
Schon lange ist das Unternehmen aus dem örtlichen Bereich und aus der handwerklichen Tätigkeit hinausgewachsen und ist nun im industriellen Stil international im Rahmen von Großprojekten tätig. Der jährliche Umsatz beträgt mittlerweile mehr als 100 Mio €.
Alte Dokumente aus der Gründerzeit üben weiterhin große Faszination des Gründers Otto Anton aus. Er war sehr innovativ und nahm seine handwerklichen Tätigkeiten auch dazu her, Neues auszuprobieren, was ihm auch gelang und er viele Erfindungen machte. Diese Faszination hat er über die jeweiligen Generationen weitergegeben. Auch Moritz ist immer noch von den Inspirationen seines Ur-Ur-Großvaters Otto Anton fasziniert und ein eigenes Museum zu "Anton", wie das Unternehmen bezeichnet wird, kann am Eingang zur Hauptverwaltung besucht werden.
Moritz hält anlässlich seines 65. Geburtstags eine für die weitere Unternehmensentwicklung zentrale Rede, indem er den allen bekannten Werdegang von "Anton" in Erinnerung ruft und bekannt gibt, dass nunmehr die Zeit reif ist, die fünfte und sechste Generation stärker auf die Unternehmensführung vorzubereiten. Er stellt folgendes Konzept fest: