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Was ist die Aussage des folgenden Zitats?

Friede wenn möglich, aber Wahrheit auf jeden Fall.

Martin Luther

Interpretation für den Bereich der Unternehmensführung

Oftmals steht man im persönlichen wie auch im geschäftlichen Bereich vor der Frage, wie man mit einem Konflikt umgehen soll. Man will einen Konsens aber man weiß, dass die Wahrheit den Konflikt so richtig anheizt. Man stellt sich die Frage, was besser ist, eine Notlüge oder die Wahrheit. In jedem Falle ist es immer besser, die Wahrheit zu sagen und in Kauf zu nehmen, dass damit der Konflikt erst einmal erzeugt oder gesteigert wird. Aber dies ist dann nur eher kurzfristig der Fall. Langfristig siegt die Wahrheit immer. Die Menschen nehmen war, dass man sich auch mit einer Notlüge aus der Affäre hätte retten können. Dass man dennoch bei der Wahrheit geblieben ist, steigert das Vertrauen erheblich. Und dieser Vertrauensgewinn ist dann das besonders Positive an dieser Situation.

Ein Unternehmensführer steht regelmäßig vor dieser Situation. Der Gewinn bricht z.B. ein und man weiß, dass die Banken Ärger machen werden und vielleicht sogar die Kreditkündigung droht. Viele schönen bei dieser Sachlage die monatlichen BWAs und gar auch noch die Jahresbilanzen. In der Regel fliegt diese Methode dann aber auf und es besteht das Risiko um so mehr, dass die Banken Ärger machen. Ich habe immer wieder in solchen Situationen erlebt, dass diejenigen, die von sich aus den Banken den Gewinneinbruch mitgeteilt haben, als Sieger hervorgegangen sind. Die Banken haben diesen Umgang mit der Wahrheit sehr positiv verbucht, haben aktiv, z.B. durch Stundung fälliger Raten mitgeholfen und haben dann, als es dem Unternehmen wieder besser gegangen ist, sogar die Geschäftsverbindung ausgeweitet, weil sie dem Unternehmen nunmehr sehr großes Vertrauen entgegengebracht haben. Denn dieser Unternehmensführer hat gezeigt, dass er Vertrauen verdient.

Oder der Unternehmer weiß, dass er einen bestimmten Mitarbeiter entlassen wird. Aber bis zur Kündigungsfrist ist es noch lange hin, so dass er sich die Frage stellt, soll er bis zum letzten Tag mit dem Ausspruch der Kündigung warten oder soll er dies schon jetzt mitteilen. Wer frühzeitig den Mitarbeiter aufklärt hat gewonnen. Verloren hat dagegen derjenige, der dann bis zum letzten Tage der Kündigungsfrist wartet, um die Kündigung zu erklären. Der Mitarbeiter fühlt sich schlecht behandelt und getäuscht, weil er im täglichen Kontakt mit dem Unternehmensführer sorglos war und dieser ihn nicht über die drohende Kündigung aufgeklärt hat. Dieser Mitarbeiter wird alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um Ärger zu machen. Er wird darüber hinaus auch zweifelhafte Möglichkeiten in Betracht ziehen, indem er vorgibt, krank zu sein. Denn hiermit adaptiert er lediglich das schlechte Verhalten des Unternehmensführers. Er denkt an den Spruch "Wie man in den Wald ruft, so schallt es zurück."